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Thanks so much
Im Loch
Heh Du
ich seh Dich
wie Du mich siehst
dort oben
alle 24 Stunden,
wenn die Sonne kurz
den einen Strahl wirft
in die Tiefe meines Brunnenschachts
Ich seh Dich dann
dort oben
Deinen schwarzen Umriss
gegen das grelle Licht
das meine Situation beleuchtet
- kurze Erkenntnis vor langer Agonie
Da stehst Du
bewegungslos
starrst Du herunter
so höre doch
wirf mir die Rettung zu
ein Seil
knote es fest
ich komm schon rauf
So wirf doch endlich
warte das Licht kommt bald
dann siehst du mich wieder
Mitgefühl brauch ich
und Hilfe
so helf mir doch
Und wieder
das Licht
der Blick
sekundenkurz
fällt auf die glatte Oberfäche
des kühlen Wassers
dort unten
im Loch
Inspiriert von Haruki Marukami, Mister Aufziehvogel
Einem Foto von Noel Quidu
Und dem Text von Durs Grünbein, der karthesische Taucher:
„Descartes faßt, nachdem ihm aufgefallen ist, dass die gleichen Vorstellungen, die er im Wachzustand hat, ihn auch im Schlaf heimsuchen, den Entschluss zu einer Fiktion. Fortan will er so tun, als sei nichts, was ihm in den Kopf kam, wahrer als die Trugbilder seiner Träume. Aber ist dies nicht auch die Maxime, nach der jeder halbwegs konsequente Künstler verfährt? In beiden Fällen geht es um denselben Akt der Bewusstwerdung, um einen Salto mortale, bei dem als letzte Gewissheit nur dieses Ich zurückbleibt, das durch alle Sinnestäuschungen hindurch unbeirrbar am Denken festhält. Descartes gesteht sich den doppelten Boden offen ein, wenn er sagt: `Wie lange aber bin ich? Nun, solange ich denke.´ Kein Dichter, der das nicht von sich sagen könnte. Mit einer minimalen Abwandlung freilich: `Wie lange bin ich? Solange ich imaginiere.´" S. 90
Acryl auf Pappe 50x80 cm
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Thanks so much
Im Loch
Heh Du
ich seh Dich
wie Du mich siehst
dort oben
alle 24 Stunden,
wenn die Sonne kurz
den einen Strahl wirft
in die Tiefe meines Brunnenschachts
Ich seh Dich dann
dort oben
Deinen schwarzen Umriss
gegen das grelle Licht
das meine Situation beleuchtet
- kurze Erkenntnis vor langer Agonie
Da stehst Du
bewegungslos
starrst Du herunter
so höre doch
wirf mir die Rettung zu
ein Seil
knote es fest
ich komm schon rauf
So wirf doch endlich
warte das Licht kommt bald
dann siehst du mich wieder
Mitgefühl brauch ich
und Hilfe
so helf mir doch
Und wieder
das Licht
der Blick
sekundenkurz
fällt auf die glatte Oberfäche
des kühlen Wassers
dort unten
im Loch
Inspiriert von Haruki Marukami, Mister Aufziehvogel
Einem Foto von Noel Quidu
Und dem Text von Durs Grünbein, der karthesische Taucher:
„Descartes faßt, nachdem ihm aufgefallen ist, dass die gleichen Vorstellungen, die er im Wachzustand hat, ihn auch im Schlaf heimsuchen, den Entschluss zu einer Fiktion. Fortan will er so tun, als sei nichts, was ihm in den Kopf kam, wahrer als die Trugbilder seiner Träume. Aber ist dies nicht auch die Maxime, nach der jeder halbwegs konsequente Künstler verfährt? In beiden Fällen geht es um denselben Akt der Bewusstwerdung, um einen Salto mortale, bei dem als letzte Gewissheit nur dieses Ich zurückbleibt, das durch alle Sinnestäuschungen hindurch unbeirrbar am Denken festhält. Descartes gesteht sich den doppelten Boden offen ein, wenn er sagt: `Wie lange aber bin ich? Nun, solange ich denke.´ Kein Dichter, der das nicht von sich sagen könnte. Mit einer minimalen Abwandlung freilich: `Wie lange bin ich? Solange ich imaginiere.´" S. 90
Acryl auf Pappe 50x80 cm
Image size
1574x2469px 2.22 MB
Make
Canon
Model
Canon PowerShot A610
Shutter Speed
1/15 second
Aperture
F/2.8
Focal Length
7 mm
Date Taken
Nov 16, 2008, 11:29:17 AM
© 2008 - 2024 scheinbar
Comments81
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